Stickstoffoxid, genannt Lachgas, wirkt auf das zentrale Nervensystem. Seine schmerzstillende und beruhigende Wirkung wurde bereits im 19. Jahrhundert entdeckt. Heute steht seine sedierende, angstlösende Wirkung im Vordergrund, die es auch im Bereich der Kinderbehandlung zu einem hervorragenden Hilfsmittel macht. In Großbritannien und Skandinavien kommt Lachgas bereits in über 50% aller Zahnarztpraxen zum Einsatz, in den USA sind es sogar 80%.
Über eine kleine Nasenmaske wird ein Gemisch aus reinem Sauerstoff und Lachgas verabreicht. Bereits nach wenigen Atemzügen tritt die beruhigende, schmerzstillende Wirkung ein. Der Patient spürt ein Gefühl der Leichtigkeit, Wärme und Entspannung. Viele Behandelte beschreiben einen tranceähnlichen Zustand, verbunden mit dem Empfinden von Beruhigung und Geborgenheit. Obwohl der Patient während der gesamten Behandlungsdauer ansprechbar bleibt, verliert er das Interesse am Geschehen um ihn herum und somit auch seine Angst und Anspannung. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich unter Lachgas das Zeitempfinden verändert, so dass die Behandlung als wesentlich kürzer wahrgenommen wird.
Typische Behandlungshemmnisse bei Angstpatienten, wie zum Beispiel extremer Würgereiz bei der Abdrucknahme oder starke Schluckreflexe, sind unter Lachgas in der Regel völlig aufgehoben. Am Ende der Behandlung ist die Wirkung des Lachgases extrem schnell verflogen, der Patient kann die Praxis selbständig und ohne Begleitperson verlassen.
Verwendet werden kann Lachgas bei fast allen zahnmedizinischen Behandlungen, von der Prophylaxe über die Füllungstherapie bis hin zur aufwendigen Präparation über einen längeren Zeitraum. Aufgrund der guten Verträglichkeit ist Lachgas auch zur Kinderbehandlung bestens geeignet.